die Idee

Als ich mir den dreizehnhunderter 8-Ventiler von VW einmal genauer betrachtete und so darüber nachdachte, fiel mir besonders die Luft- und Abgasführung des Motors auf. Diese Motoren haben von Haus aus einen Querstromkopf verbaut (d.h. von einer Seite wird Gemisch angesaugt und das Abgas wird zur anderen Seite abgeführt). Das Querstromprinzip hat an sich Vorteile bezüglich Strömungsverhalten von Frisch- und Abgas.

Aber warum zur Hölle saugt das Ding von hinten an und lässt nach vorne raus? Nach meiner Ansicht hat diese Anordnung eher viele Nachteile, besonders für den Umbau zum Rennmotor:

Der Fahrtwind, also Frischluft, kommt von vorne. Die Luft muss am Motor vorbei nach hinten zur Drosselklappe geleitet werden. Von der Drosselklappe durch den Ansaugkrümmer gelangt das Frischgas erst wieder nach vorne zum Motor, in den Brennraum. Dabei muss die Frischluft um 180° in der Richtung umgelenkt werden.

Nach der Verbrennung gelangt das Abgas nach vorne aus dem Kopf und muss durch den Abgaskrümmer wieder um 180° nach hinten umgelenkt werden, unter dem Motor entlang.

Der Abgaskrümmer und das Flammrohr 'umhüllen' quasi den Motor und heizen dadurch den gesamten Motorraum zusätzlich auf.

Dieser Aufbau kann eigentlich nicht gut für Strömungsverhalten und Brennraumfüllung sein, oder?! Zur Verdeutlichung eine Prinzipskizze des Originalmotors:

Frischluft- und Abgasführung eines originalen 1,3 8V VW-Motors
Frischluft- und Abgasführung eines originalen 1,3 8V VW-Motors

 

Der 8V Rennmotor saugt zwar direkt durch die Trichter an, aber dazu muss die Frischluft auch erstmal bis dahin gelangen. Ansaugtrichter und Drosselklappen sitzen hinten am Motor. Die Frischluft von vorn (Fahrtwind) wird auf dem Weg dahin durch Motorhitze erwärmt. Im Motorraum, vor allem zwischen Motor und Wasserkasten, kann sich ein Hitzestau bilden. Warme Ansaugluft enthält weniger Sauerstoff, dadurch schlechtere Verbrennung. Die insgesamt 360° Umlenkung der Strömung ist auch beim 8V Rennmotor immer noch vorhanden:

1,3 8V VW-Rennmotor
1,3 8V VW-Rennmotor

 

Also warum nicht den Kopf "drehen", sodass er Frischluft direkt von vorne ansaugt und das Abgas direkt nach hinten abführt?! Dadurch sollten sich doch Strömungsverhalten und Brennraumfüllung im Vergleich zu den "konventionellen" 1,3 8V VW-Rennmotoren noch weiter optimieren lassen. Weiterer Vorteil wäre die Ansauglufttemperatur, durch den direkten Weg von vorn in den Brennraum wird die Ansaugluft kaum erhitzt und hat somit mehr Sauerstoffgehalt. Die Folge - bessere Verbrennung.

 

Theoretisch alles richtig, aber wie soll das gehen?

Prinzip des gedrehten Querstromkopfes
Prinzip des gedrehten Querstromkopfes

 

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