Pleuel auswiegen

Um die Belastungen auf den Kurbeltrieb durch rotierende und oszilierende Massen möglichst gering zu halten, sollten diese möglichst leicht sein.

Zu den rotierenden Massen zählen Schwungmasse mit Kupplungskorb und Kurbelwelle.

Die Kolben mit Kolbenbolzen gehören zu den oszilierenden Massen.

Die Masse der Pleuel hingegen teilt sich auf in oszilierende und rotierende Massen:

- rotierende Massen (Drehbewegung) ca. 2/3 des Pleuelgewichts und

- oszilierende Massen (Auf/Abbewegung) ca. 1/3 des Pleuelgewichts

 

Gerade bei leistungsgesteigerten Motoren mit erhöhter Drehzahl müssen die Massen zueinander (Kolben, Pleuel) möglichst gleich sein, um Unwuchten und somit erhöhte Belastungen im Kurbeltrieb zu vermeiden.

Neben dem Erleichtern und Auswuchten der Kurbelwelle und der Schwungmasse sollten daher unbedingt die Massen der Kolben sowie der Pleuel untereinander angeglichen werden. Dabei sollten Gewichtsunterschiede von unter 1 Gramm angestrebt werden.

 

Bei der Gewichtsangleichung der Pleuel untereinander ist jedoch zu beachten, dass sich diese, wie oben beschrieben, in rotierende und oszilierende Massen aufteilen.

Nähere Informationen zur Pleuelbearbeitung findet Ihr auf www.20v-sauger-tuning.de unter 'Pleuelbearbeitung'.

 

Um die o.g. Massen auszuwiegen, ist eine Pleuelwaage erforderlich. Anders als auf www.20v-sauger-tuning.de beschrieben, habe ich mir die Pleuelwaage etwas anders aufgebaut. Ich habe dazu eine passende Kurbelwelle sowie eine flache digitale Küchenwaage verwendet. Die Kurbelwelle wird dabei flach auf eine ebene Fläche aufgelegt, das auszuwiegende Pleuel wird dann auf einen Kurbelwellenzapfen montiert. Dabei ist zu beachten, dass das Pleuel OHNE Pleuellagerschalen montiert wird, um möglichst geringe Haftreibung an der Pleuellagerstelle zu erzeugen, da es sonst zu Verfälschungen bei den Messwerten kommt. Schließlich wird die Küchenwaage unter das Pleuelauge für den Kolbenbolzen gestellt und der oszilierende Masseanteil des Pleuels kann ausgewogen werden.